Sonntag, 12. November 2023

Die letzte Woche und Abschied

Irgendwie fühlte sich die letzte Woche meines Aufenthalts in Graz komisch an, denn ich wusste, dass ich alles, was ich machte, zum letzten Mal machen würde. Ein letztes Mal Medientransport, ein letztes Mal Andritz, ein letztes Mal in der Katalogisierung, eine letzte Veranstaltung. Dass ich nun von alldem, was mir in den letzten zwei Monaten so vertraut geworden war, Abschied nehmen musste, bedrückte mich ein wenig. Gleichzeitig spürte ich aber auch die Vorfreude auf Zuhause, auf den Spätherbst in Berlin. Und obwohl ich es schade fand, dass meine Zeit in Graz endete, reflektierte ich all die schönen Erinnerungen und Erfahrungen, die ich in den letzten Monaten machen durfte und dachte an all die tollen Menschen, von denen ich lernen durfte.

Den letzten Blogeintrag möchte ich daher dem Highlight der Woche widmen: der Lesung Dirk Stermanns. Ganz beschämt muss ich aber zu Beginn feststellen, dass ich Dirk Stermann vor der Lesung am Donnerstag nicht kannte. Sein Gesicht hatte ich schon einmal gesehen, konnte es aber nirgends zuordnen. Trotz meines Unwissens teilten Dirk Stermann und ich noch bis vor kurzem ein Schicksal: beide waren wir Deutsche, die in Österreich lebten (auch, wenn dies nun auf mich nicht mehr zutrifft). In Österreich ist Dirk Stermann insbesondere als Fernsehmoderator der Show "Willkommen Österreich" bekannt. Neben dieser Tätigkeit ist er aber auch Romancier, so veröffentlichte er letztes Jahr den autofiktionalen Roman "Maksym", aus welchem er am Donnerstag im Heimatsaal des Volkskundemuseums Graz las. Der Saal war trotz seiner Größe nahezu ausgebucht. Als es dann losging und Stermann auf die Bühne trat, um aus seinem Roman zu lesen, wurde es mucksmäuschenstill im Saal. Die Stille hielt aber nicht lange an, denn Dirk Stermann ist vor allem anderen Unterhalter und in dieser Rolle brillierte er am Donnerstag. Die Kapitel, aus denen er las, waren absurd, aber urkomisch und viele im Publikum kriegten sich gar nicht mehr ein vor Lachen. Mir gefiel aber nicht nur das Humorvolle der Lesung, sondern insbesondere auch die Momente, in denen Dirk Stermann auf seine Position als Deutscher in Österreich einging und was er als solcher erlebt hatte. Sehr gut verstand ich ihn als er über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Ländern und Völkern sowie über den berühmten "Oachkatzlschwoaf" (an alle Deutschen: gerne einmal probieren, laut auszusprechen!) sprach. Für mich war es ein wirklich toller Abend und ich bin glücklich, dabei gewesen zu sein!

Am Freitag war es dann leider soweit: mein letzter Tag in der Stadtbibliothek Graz war angebrochen. Ein letztes Mal ging ich von der Ungergasse zur Andrägasse in die Verwaltung. Dort gab es dann eine kleine Abschiedsrunde mit Kaffee und verschiedenen Backwaren, an der viele Kollegen aus der Verwaltung und dem Zanklhof teilnahmen. Ich fand es schön, nochmal alle sehen und mich verabschieden zu können. Als Abschiedsgeschenk erhielt ich den offiziellen Stadtbibliotheksrucksack und den ersten Roman von Dirk Stermann, "Sechs Österreicher unter den ersten fünf", in dem er seine Erlebnisse als Deutscher in Österreich verarbeitet. "Also genau das richtige Buch für mich!", dachte ich mir, weshalb ich mich auch sehr über das Geschenk freute. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal bei allen Kollegen der Stadtbibliothek Graz bedanken, die ich in diesen zwei Monaten kennenlernen durfte! Die ausschließlich netten Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten und von denen ich lernen durfte, werde ich für immer gut in Erinnerung behalten. Ganz besonders möchte ich mich auch nochmal bei der Leiterin der Stadtbibliothek Graz, Dr. Marie Therese Stampfl, und ihrer Stellvertreterin Hannah Stadtegger bedanken, die mich immer unterstützten und ein offenes Ohr für meine Anliegen hatten. Vielen, vielen Dank! Ein besseres Praktikum hätte ich mir nicht wünschen können! Außerdem möchte ich auch meiner Berufsschullehrerin Frau Hauke danken, ohne die das Praktikum nicht möglich gewesen wäre. Vielen Dank!

Es war wirklich wunderschön und ich bin mir sicher, dass mich eines Tages mein Weg noch einmal nach Graz zurückführen wird. Auf ein baldiges Wiedersehen!

Sonntag, 5. November 2023

Halloween und vorletzte Woche

Auch die vorletzte Woche meines Praktikums neigt sich nun langsam dem Ende zu und ich habe wieder viele wertvolle Erfahrungen sammeln können!

Am Montag führte mich mein Weg noch einmal in die Zweigstelle Eggenberg, die ich ja schon  kennenlernen durfte. Die Zweigstelle Eggenberg liegt im Westen von Graz und gehört zu den mittelgroßen Filialen der Stadtbibliothek. Ein besonderer Schwerpunkt der Zweigstelle ist das Basteln und sonstige kreative Wirken. Die Bibliothek bietet nicht nur umfangreiche Literatur zu dem Thema, sondern ist auch selbst passend zur Jahreszeit mit eigens angefertigten Basteleien dekoriert. Regelmäßig können in der Filiale Workshops und Kurse besucht werden, bei denen man selbst kreativ werden kann. Am Montag habe ich jedoch nicht gebastelt, aber trotzdem einen umfangreichen Einblick in die Arbeit der Zweigstelle bekommen. Unter anderem habe ich Medien ausgeliehen und zurückgenommen sowie Vorbestellungen bearbeitet und Transportmedien mithilfe des Bibliotheksprogramms eingescannt und im Bestand auf verfügbar gestellt. Die Montage sind meist sehr hektische und arbeitsreiche Tage in den Bibliotheken, da die Medien vom Wochenende zurückgebucht werden müssen, die Bestellungen bearbeitet werden und viele Nutzer die Bibliothek aufsuchen. In Graz sind die Bibliotheken am Wochenende nämlich nicht geöffnet (das wäre in Berlin undenkbar), was für die Mitarbeiter natürlich vorteilhaft ist. Die Nutzer wünschen sich jedoch auch am Wochenende geöffnete Bibliotheken. Ob diesem Wunsch stattgegeben wird, ist fraglich, da dafür mehr Personal nötig wäre, welches aber im Moment nicht zur Verfügung steht. Vielleicht folgt man irgendwann dem Beispiel Wiens und führt ein Open-Library-Modell (Bibliothek ohne Personal) ein, wer weiß...

Am Dienstag war dann endlich Halloween, was in Graz mit einem magischen Halloween-Fest in der Zweigstelle Ost der Stadtbibliothek gefeiert wurde! Die ganze Bibliothek war dem Anlass entsprechend geschmückt und eingerichtet und einige Kollegen hatten sich auch verkleidet. Nach einigen finalen Aufbauarbeiten kamen dann am Nachmittag die ersten Kinder mit ihren Eltern. Sie konnten sich aus einer Vielzahl von Angeboten entscheiden: es gab "Vampirblut und Schleim" zu trinken, es konnten gruselige Laternen oder Lesezeichen gebastelt werden, die Kinder konnten sich schminken lassen oder aber einfach nur schmökern. Mit einer Kollegin zusammen betreute ich eine Bastelstation und bastelte gemeinsam mit den Kindern unzählige Laternen, Lesezeichen uvm. Da das Fest sehr gut besucht war, war der Ansturm teilweise sehr groß, aber es machte mir trotzdem großen Spaß und den Kindern sowie den Eltern, glaube ich, auch! Den krönenden Abschluss des Abends bildete das Figurenspiel "Ein Koffer voller Gespenster" von Stefan Karch, der mit liebevoller Hingabe die Kinder eine Stunde lang unterhielt und begeisterte. Das Halloween-Fest war wirklich ein voller Erfolg und es war mir eine große Freude, dabei gewesen zu sein!

In der zweiten Hälfte der Woche bekam ich die Möglichkeit, die Zweigstelle Süd in der Lauzilgasse kennenzulernen. Die Filiale ist eine der größten in Graz mit u.a. einer sehr großen Kinderabteilung. Auch hier konnte ich wieder die Ausleihe und Rücknahme von Medien übernehmen (der Nutzerkontakt, den man in einer öffentlichen Bibliothek hat, gefällt mir besonders gut) sowie neue Bücher ins System einspeisen und signieren. Neuerwerbungen werden zum einen mit einem Barcode und zum anderen mit einem Transponder versehen. Über den Barcode kann das Medium eindeutig im Bibliotheksbestand identifiziert und der jeweiligen Zweigstelle zugeordnet werden. Die Programmierung des Transponders gibt Auskunft über den Ausleihstatus des Mediums. Die Zeit in der Zweigstelle Süd gefiel mir außerordentlich gut und ich bin froh, dass ich auf den letzten Metern meines Praktikums noch solch eine schöne Zweigstelle kennenlernen durfte!

Am Wochenende besuchte mich ein Freund und gemeinsam fuhren wir noch einmal nach Wien. Beim ersten Mal hatte mir die Stadt so gut gefallen, dass ich unbedingt noch einmal wiederkommen wollte. Das Highlight war definitiv "Mozart & Vivaldis Vier Jahreszeiten" im Brahms-Saal des Wiener Musikvereins. Das Konzerthaus ist ein majestätischer Bau in der Wiener Innenstadt, der durch seine atemberaubende Architektur und exzellente Akustik beeindruckt. Die Musik war von erster Klasse und insbesondere die Interpretation von Vivaldis "Vier Jahreszeiten" durch Fritz Kircher war ein Genuss für die Ohren!





Sonntag, 29. Oktober 2023

Blaupausenwelt, Bücherbus und Maribor

Am Montag konnte ich wieder an einer Veranstaltung teilnehmen, auf die ich mich schon im Vorhinein sehr gefreut hatte. Denn am Montag war die Grazer Autorin Astrid Ebner im Zanklhof zu Gast, welche aus ihrem Debütroman "Blaupausenwelt" vorlas. In diesem behandelt sie unter anderem Geneditierung und die Vererbung von Traumata. Im Anschluss an die spannende Lesung fand außerdem eine Diskussionsrunde zu den Themen des Romans sowie weiteren Fragen, die an die Autorin gestellt wurden, statt. Insbesondere die Schwierigkeiten im Verlagswesen und der Literaturwelt ganz allgemein, auf die Astrid Ebner als junge Autorin stieß, waren Thema und ein sehr interessanter Einblick in jene Sphären, die einem sonst als Leser verwehrt sind. Für mich war es wirklich ein gelungener Abend und ich freue mich schon auf die nächste Veranstaltung, an der ich teilnehmen kann!

In Vorbereitung auf meinen Einsatz im Bücherbus am Mittwoch verbrachte ich Dienstag unter anderem damit, neue Bücher für den Bücherbus zu bestellen. Da ich in den letzten Wochen schon ein wenig Erfahrung in der Erwerbung und im Umgang mit Bibliotheca sammeln konnte, war diese Arbeit schnell erledigt. Den restlichen Tag half ich dann im Zanklhof aus. Nach der Arbeit ging es dann zum Pub Quiz, an welchem ich als Mitglied des Bibliothek-Teams teilnahm. Leider kann ich hier nicht genau wiedergeben, wie wir uns geschlagen haben (ich weiß nur, dass wir nicht gewonnen haben), da aufgrund der Lautstärke nur die Hälfte zu verstehen war, aber nichtsdestotrotz war es ein sehr lustiger und schöner Abend!

Wie schon weiter oben erwähnt, durfte ich am Mittwoch im Bücherbus vorbeischauen. Das Konzept eines Bücherbusses war mir natürlich bekannt, aber betreten hatte ich noch nie einen. Deshalb war es jetzt höchste Zeit! Der für den Bücherbus verantwortliche Kollege war sehr nett und führte mich sogleich in die "Ordnung" des Busses ein. Ich setze hier das Wort Ordnung in Anführungszeichen, da es zwar wie in jeder anderen Zweigstelle auch im Bücherbus eine Ordnung der Medien nach Signaturen gibt, diese aber nicht sehr lang gewahrt werden kann. Vormittags steht der Bücherbus meistens vor einer Schule, deren Klassen dann nach einem gewissen Zeitplan den Bücherbus besuchen und Bücher ausleihen können. In vorigen Blogposts hatte ich ja schon dargestellt, dass die Ordnung in einer Kinderabteilung eh ein Paradox ist. Es ist klar, dass die Kinderabteilung nach dem Besuch einer 20-köpfigen Grundschulklasse nicht mehr so aussieht wie davor. Nicht nur aufgrund der schwierigen Ordnungsverhältnisse ist die Arbeit im Bücherbus anspruchsvoll, sondern auch wegen der Kinder selbst. Normalerweise geben die Kinder ihre Bücher zurück, suchen sich ein neues aus und stellen sich dann in einer Schlange an, um die Bücher auszuleihen. Die zur Ausleihe notwendigen Bibliotheksausweise liegen den Bibliothekaren schon vor, müssen aber noch geordnet und den Schülern zugeordnet werden, was nicht immer einfach ist. Dann kommt es teilweise vor, dass Kinder sich nicht an die Regeln halten, es Probleme bei der Ausleihe gibt oder die Lehrer besondere Wünsche haben (manchmal auch alles drei zusammen, was dann Multitasking-Fähigkeiten erfordert). Wie schon gesagt, war der Vormittag im Bücherbus anspruchsvoll, aber dank der tatkräftigten Anleitung und Unterstützung meines Kollegen fühlte ich mich nie überfordert. Nach diesem Tag habe ich aber nur noch größeren Respekt vor allen Lehrern und sonstigen Personen, die sich um ganze Klassen von Kindern kümmern müssen! Hut ab!

Den Rest der Woche ließ ich dann im Zanklhof ausklingen.

Am Wochenende besuchte mich dann mein Vater und zusammen schauten wir uns Graz (obwohl ich schon ein paar Wochen hier bin, habe ich auch noch nicht alle Sehenswürdigkeiten gesehen) und am Sonntag auch Maribor in Slowenien an. Da ja Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte sagen, hier ein paar fotografische Auszüge:






Sonntag, 22. Oktober 2023

Grazer Literaturstipendiaten, Eggenberg und Wien!

Diese Woche war in dem Sinne besonders, dass ich nicht nur am Montag, sondern auch am Dienstag beim Medientransport mit dabei war. Im Kontext dessen wurde mir auch das Themenpakete-Programm vorgestellt. Hierbei werden thematisch aufeinander passende Medien erworben, die dann in einem sogenannten Themenpaket gebündelt werden und von Pädagogen oder Bildungsinstitutionen bestellt werden können. Das Programm umfasst viele verschiedene Themenpakete, die insbesondere bei Schulen sehr beliebt sind. Gründe für den Erfolg des Angebots sind unter anderem das professionelle Kuratieren durch das Bibliothekspersonal sowie die niedrigen Kosten und die prompte Lieferung. Die Themenpakete können nicht nur in Graz oder der Steiermark bestellt werden, sondern in ganz Österreich bzw. weltweit (ein Themenpaket befindet sich zum Beispiel gerade in Budapest). Im Folgenden ein Foto eines Themenpakets sowie des Depots:



Am Mittwoch durfte ich noch einmal im Labuka-Büro bei der Vorbereitung eines Bibliothek-Escape-Quiz‘ mithelfen. In Anlehnung an das populäre Kulturphänomen der Escape Rooms müssen beim Escape Quiz verschiedene Rätsel in einer vorgegebenen Zeit gelöst werden, um eine Schatzkiste bzw. die Tür der Bibliothek öffnen zu können. Am Abend durfte ich dann bei der Lesung der Literaturstipendiaten der Stadt Graz dabei sein. Mir gefiel insbesondere die Vielfalt der Autoren und der vorgelesenen Texte (vertreten waren unter anderem Lyrik, Prosa, Humorvolles, Kinderliteratur uvm.) Der Abend war für mich ein gelungener erster Berührungspunkt mit der Grazer Literaturszene, die ich von nun an mit großem Interesse verfolgen werde.

Donnerstag bekam ich eine detaillierte Einführung in die Aufgabenbereiche der Verwaltung der Stadtbibliothek Graz. Außerdem bekam ich die Möglichkeit, für den Bücherbus neue und beliebte Kinderbuchreihen zu bestellen. Die wenigen Erfahrungen, die ich in der Katalogisierung mit der Erwerbung von Medien in Bibliotheca gemacht hatte, konnte ich nun also vertiefen. Für die Bestellung von Medien werden in Bibliotheca Listen mit den zu bestellenden Medien angelegt. Dort werden dann unter anderem der Preis, ein Kurzkatalogisat und die Kostenstelle der Bestellung angegeben. Wenn das Medium in keiner Zweigstelle vorhanden ist, kann der Listeneintrag nicht in der Datenbank verknüpft werden. Dies bedeutet, dass keine Metadaten übernommen werden können, sondern händisch eingetragen werden müssen. Die Hauptquelle für die Metadaten, mithilfe derer das Kurzkatalogisat erstellt wird, ist der Buchhandel, dessen Webseiten man auch zur Recherche von potenziellen Neuanschaffungen nutzt.

Den letzten Tag der Arbeitswoche durfte ich dann im schönen Eggenberg verbringen. Die dortige Zweigstelle liegt auf dem Campus der FH Joanneum. Ich war hauptsächlich für die Ausleihe und Rücknahme von Medien am Schalter zuständig. Ich bearbeitete aber auch Vorbestellungen, Postlisten und makulierte Bücher (Bücher, die aus dem Bestand entfernt werden, werden dann beim alljährlich stattfindenden Bücherflohmarkt angeboten). Bei all dem wurde ich tatkräftig von den Kolleginnen vor Ort unterstützt. Vielen Dank nochmal für den schönen Tag!

Den krönenden Abschluss der Woche bildete aber die Kurzreise nach Wien. Am Samstag fuhr ich morgens mit dem Flixbus hin und am Sonntagabend auf demselben Wege wieder zurück. Glücklicherweise konnte ich bei einem Freund übernachten, der auch gerade ein Auslandspraktikum in Wien macht. Wir erkundeten gemeinsam die Stadt, besuchten das Literaturmuseum, die Viennale und verköstigten Wiener Spezialitäten wie Wiener Schnitzel, Apfelstrudel und Schweinshaxe. Am Sonntag ließen wir dann das Wochenende auf dem Prater, dem traditionellen Jahrmarkt Wiens, ausklingen. Mein Fazit: Wien ist eine wunderschöne Stadt und ich kann jedem nur empfehlen, wenigstens einmal die Stadt selbst zu erleben!

Hier noch einige Fotos meiner Reise:

Sonntag, 15. Oktober 2023

Auf der Bücherinsel (und Katalogisierung Teil 2)

Nachdem es die vorige Woche nicht geklappt hatte, hatte ich diese Woche die Möglichkeit, für ein paar Tage die Arbeit des Labuka-Büros der Stadtbibliothek Graz zu begleiten. Labuka ist die fantastische Bezeichnung für die "Bücherinsel mitten in der Stadt", auf der alle möglichen Kinderveranstaltungen der Stadtbibliothek stattfinden. Labuka umfasst viele verschiedene Angebote, die sich jeweils an verschiedene Nutzergruppen richten. Zum Beispiel ist immer vormittags "Inselzeit", die Veranstaltungen für Kinder zwischen 0 bis 10 Jahren umfasst. Diese Woche konnte ich an gleich zwei Inselzeit-Veranstaltungen teilnehmen: zum einen am Workshop zum Kinderbuch "Hilfe, Gregor ist plötzlich ein Käfer!", welches die berühmte Erzählung "Die Verwandlung" von Franz Kafka kindgerecht aufbereitet, und zum anderen an der Autorenlesung von Anna Lisa Kiesel, die aus "Das magische Schulschiff" vorlas.
Die Veranstaltung zu Gregor, dem Käfer (INSELZEIT: HILFE, GREGOR IST PLÖTZLICH EIN KÄFER!), wurde von einer kleineren Volksschulklasse (in Deutschland: Grundschulklasse) besucht, der der Workshop zum Buch großen Spaß machte. Ich fand es besonders faszinierend, wie vielfältig der Workshop aufgebaut war. Es wurde nicht nur aus dem Buch vorgelesen, sondern mit den Kindern auch meditiert, gebastelt und gespielt. Außerdem wurde der Workshop von nur einer Kollegin konzipiert und geleitet, was ebenfalls großen Eindruck auf mich machte. Das Highlight der Veranstaltung war definitiv das Basteln eines eigenen Käfer-Lesezeichens. Den Kindern standen dafür verschiedenste Bastelutensilien zur Verfügung, aus denen sie dann ganz kreativ einen einzigartigen Käfer zusammensetzen konnten. Es war schön mitanzusehen, was für ausgefallene Einfälle die Kinder für ihre Käfer hatten und wie stolz sie am Ende auf ihre Lesezeichen waren, ganz egal, ob sie diese nun wirklich gebrauchen konnten oder nicht. Den krönenden Abschluss des Vormittags bildete dann das Spiel "Wer bin ich?", bei dem sich die Kinder in einem Kreis zusammensetzen und das Tier erraten mussten, welches zuvor im Geheimen von einer Person bestimmt wurde. Das Spiel machte den Kindern sichtlich Spaß und animierte auch die eher Ruhigen von ihnen, am Geschehen teilzunehmen. Am Ende des Workshops verließen die Kinder dann die Bibliothek mit ihrem selbstgebastelten Käfer-Lesezeichen unterm Arm und einem Lächeln im Gesicht, was meiner Meinung nach für die Qualität und den Erfolg der Veranstaltung spricht.
Auch die zweite Veranstaltung, der ich beiwohnen durfte (die Lesung von Frau Kiesel), machte viel Spaß und war eine äußerst wertvolle Erfahrung für mich. Anna Lisa Kiesel ist die Autorin der beliebten Kinderbuch-Reihe "Das magische Schulschiff", in der es um eine Gruppe von Freunden geht, die auf dem Schiff "Wellenkron", einer schwimmenden Schule, verschiedene Abenteuer erleben und eigene magische Fähigkeiten entdecken. Zu der Lesung waren zwei Schulklassen gekommen, die teilweise mit der Reihe schon vertraut waren. Ja, auch Kinderbuchautoren haben eingefleischte Fans. Anna Lisa Kiesel passte das Niveau der Lesung an das Alter der Kinder an und führte mit großem Können durch den Vormittag. Es wurde nicht nur gelesen, sondern es wurden auch immer wieder Fragen gestellt, die die Kinder miteinbezogen, sodass die Veranstaltung einen interaktiven Charakter bekam, der insbesondere der jüngeren Klasse sehr gut gefiel. Für mich war der Vormittag die perfekte Kinderbuchlesung und ich bin froh, dass Veranstaltungen wie die Lesung von Frau Kiesel oder auch der Kafka-Workshop von einer öffentlichen Bibliothek angeboten werden. Ich glaube, die Kinder profitieren immens von der Kreativität und dem Gemeinschaftsgefühl, welches durch solche Veranstaltungen gefördert wird.
Die restliche Zeit meines Labuka-Aufenthalts bastelte (darin bin ich ja jetzt nach vier Wochen schon geübt) ich hauptsächlich an verschiedenen Workshop-Utensilien wie Papp-Hasen, Füchsen und Käfern sowie an einer Zauberschüssel, die in einem ganz neuen Workshop zum "Zauberlehrling" eingesetzt wird.
Die Zeit auf der Labuka-Insel hat mir wirklich gut gefallen, wofür ich mich hier nochmal bei all den netten Kolleginnen des Labuka-Teams bedanken möchte! Spätestens zu Halloween werde ich auf die Insel zurückkehren, um ja nicht die magische Halloweenfeier zu verpassen. Nachfolgend ein Foto des Labuka-Büros:



Diese Woche habe ich aber nicht nur Labuka, sondern auch das Social-Media-Team kennengelernt, das den äußerst erfolgreichen Instagramkanal der Stadtbibliothek Graz betreibt. Bei der Entstehung dieses Meisterwerks der Internet- und Meme-Kultur durfte ich sogar live dabei sein!

Zum Abschluss der Woche durfte ich dann noch einmal einen Tag in der Katalogisierung verbringen, in die ich ja schon letzte Woche kurz hineinschnuppern konnte. Wie schon angerissen, werden in der Katalogisierung alle neu erworbenen Medien für den Bibliothekskatalog erschlossen und mit einer Signatur versehen, die der österreichischen Systematik für öffentliche Bibliotheken folgt. Die Stadtbibliothek Graz katalogisiert noch als eine der letzten großen Stadtbibliotheken Österreichs nach den RAK (Regeln für die alphabetische Katalogisierung), einem bibliothekarischen Regelwerk, das in den späten 1970er-Jahren eingeführt wurde und nun langsam durch die RDA (Resource Description and Access) abgelöst wird. Auch die Grazer Stadtbibliothek wird ab dem kommenden Jahr nach dem RDA-Regelwerk katalogisieren. Der Sinn und Zweck eines Katalogisierungsregelwerks ist es, die Einheitlichkeit der Erschließung und Metadaten zu wahren, um eine konstante Erschließungsqualität gewährleisten zu können. Da die Katalogisierung in Bibliotheken ein hohes Automatisierungspotenzial hat, stellen immer mehr Bibliotheken ihre Katalogisierung auf RDA um, da diese moderner sind und mehr Schnittstellen unterstützen, über die zum Beispiel Metadaten automatisiert in den Bibliothekskatalog eingespeist werden können.
Die Verschlagwortung, die einen essenziellen Teil der Katalogisierung ausmacht, geschieht auf Grundlage eines Thesaurus, der auf der GND (Gemeinsame Normdatei) basiert.
Ich konnte auch selber Spendenbücher mithilfe von BibliothecaPlus katalogisieren und fand es sehr spannend, die Katalogisierung in einer Bibliothek im Vergleich zu der in einer Informations- und Dokumentationsstelle wie dem Archiv des rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg) zu sehen.
Letzte Woche hatte ich ja schon erwähnt, dass Bibliotheken heutzutage nicht nur Bücher in ihren Beständen haben, sondern immer mehr auch alternative Medienformen (wie Tonies), aber auch Alltagsgegenstände (hier ist insbesondere das DINGEBORG-Angebot der Stadtbibliothek Graz zu erwähnen). Auch die zahlreichen Werkzeuge, Nähmaschinen und BluRay-Player (um hier nur ein paar wenige Beispiele zu nennen) müssen im Bibliothekskatalog irgendwie verzeichnet und recherchierbar gemacht werden. Aber natürlich haben diese Objekte keine Autoren und werden auch nicht von Verlagen herausgegeben, man muss also die Katalogisierung auf ihre elementarsten Teile herunterbrechen und andere Wege finden, die Gegenstände präzise zu beschreiben. Ebenfalls muss überlegt werden, welche Daten und Aspekte eines Gegenstandes wirklich wichtig für potenzielle Nutzer sind, die an einer Ausleihe interessiert sind. Diesen Überlegungen folgend sind eine Objektbeschreibung (Was ist in der Verpackung enthalten? Was kann konkret ausgeliehen werden?), ein Foto sowie die Angabe von einigen wenigen Metadaten wie zum Beispiel der Firma oder der EAN (europäische Artikelnummer) zentrale Bestandteile des Katalogisats. Ein beispielhafter Datensatz kann unter folgendem Link eingesehen werden: https://www.stadtbibliothek.graz.at/index.asp?MEDIENNR=1419417.
Nun stellt sich eventuell die Frage, wie denn aus der Vielzahl von möglichen Gegenständen ausgewählt wird, die sich zur Beschaffung eignen würden? Ursprünglich erfolgte die Anschaffung von DINGEBORG-Objekten in der Stadtbibliothek Graz auf Basis von Recherchen bei anderen Bibliotheken. Basierend auf den Erfahrungen anderer Bibliotheken wurde dann ein eigener Grundstock an Objekten angelegt. Heutzutage wird hauptsächlich nach vermehrtem Nutzerwunsch erworben. Wenn sich also mehrere Nutzer unabhängig voneinander den gleichen Gegenstand wünschen, dann ist es gut möglich, dass dieser angeschafft und in das DINGEBORG-Programm aufgenommen wird, solange dies natürlich den Kapazitäten der Stadtbibliothek entspricht.
Der Tag in der Katalogisierung hat mir großen Spaß gemacht und war für mich als FaMI-Auszubildender in der Fachrichtung Information und Dokumentation besonders interessant. 

Vielen Dank für die ganzen aufschlussreichen Einblicke und Erfahrungen, die ich diese Woche machen durfte! Bis zum nächsten Mal!

Sonntag, 8. Oktober 2023

Bib-Quiz, Katalogisierung und Andritz

Ich bin nun schon drei Wochen in Graz und überrascht davon, wie schnell die Zeit vergangen ist. Nächste Woche um diese Zeit werde ich schon die Hälfte des Praktikums hinter mir haben. Aber zunächst einmal möchte ich von dieser Woche berichten.

Im letzten Blogeintrag hatte ich angekündigt, dass ich diese Woche das Labuka-Büro, welches die Kinderveranstaltungen der Stadtbibliothek Graz plant und durchführt, kennenlernen würde. Dies kam nicht so. Nächste Woche werde ich es dann aber ganz bestimmt kennenlernen, worauf ich mich schon sehr freue! Stattdessen verbrachte ich noch eine weitere Woche im Zanklhof und half, wo es nur ging. Wie die letzten Wochen auch half ich am Montag beim Büchertransport aus und lernte dort unter anderem auch den Bücherbus kennen. Der Bücherbus fährt hauptsächlich verschiedene Schulen im Grazer Stadtgebiet an, um den Kindern die Ausleihe und Rückgabe von Medien zu ermöglichen. In Berlin gibt es zwar auch Bücherbusse, einen von innen gesehen, hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht.

Außerdem wurde ich diese Woche in die Ausleihe und Rückgabe von Medien mithilfe des Programms "BibliothecaPlus" eingeführt. BibliothecaPlus ist der Dreh- und Angelpunkt der Bibliotheksarbeit, da dort viele Arbeitsschritte und Aufgaben zusammenlaufen. Man kann BibliothecaPlus u.a. zur Katalogsrecherche, zur Verlängerung von Nutzerausweisen sowie zur Ausleihe von Medien nutzen, um hier nur einige Beispiele zu nennen. BibliothecaPlus wird aber auch in anderen Arbeitsbereichen der Bibliothek genutzt, zum Beispiel in der Katalogisierung, wovon ich noch berichten werde. Die Arbeit hinter der Ausleihtheke hat mir wirklich gut gefallen, obwohl es für mich ungewohnt war, direkten Nutzerkontakt zu haben. Das Gefühl, den Bibliotheksnutzern helfen zu können und die vielen netten und positiven Rückmeldungen zu bekommen, war eine schöne Erfahrung.

Am Donnerstag hatte ich dann die Möglichkeit, die Katalogisierung der Stadtbibliothek Graz kennenzulernen. Da es viele Überschneidungen zwischen meiner Arbeit in Berlin beim rbb (Erschließung von Medien) und der Katalogisierung von Medien in Bibliotheken gibt, war ich sehr gespannt, welche Arbeitsschritte und Programme in einer öffentlichen Bibliothek wohl für die Katalogisierung von Medien genutzt würden. Wie schon erwähnt ist auch hier BibliothecaPlus das wichtigste Werkzeug. In BibliothecaPlus hat jedes Medium seinen eigenen Datensatz, der eine Vielzahl von Metadaten umfasst. Im Rahmen der Katalogisierung müssen diese Metadaten ergänzt und vervollständigt werden. Außerdem wird den Medien hier eine Signatur zugewiesen, die auf der in österreichischen Bibliotheken genutzten Systematik (Systematik des Büchereiverbands Österreich) basiert. Ein weiterer wichtiger Arbeitsschritt ist die Verschlagwortung der Medien. In BibliothecaPlus ist es möglich, auf einen internen Thesaurus zuzugreifen und aus diesem geeignete Schlagwörter zu ziehen. Notfalls kann aber auch eine freie Verschlagwortung erfolgen. Wie jeder Thesaurus hat auch der in BibliothecaPlus eingebaute Schwächen und ich fand es interessant, diesen mit dem in der ARD eingesetzten Thesaurus zu vergleichen. Da öffentliche Bibliotheken heutzutage viele verschiedene Medienarten in ihren Beständen verzeichnen, müssen in der Katalogisierung einheitliche Prozesse entwickelt werden, die auf alle Medien anwendbar sind und diese so recherchierbar machen. Am Donnerstag war ich zum Beispiel bei der Katalogisierung von sogenannten "Tonies" dabei. Tonies sind Hörfiguren für Kinder, die zumeist Hörspiele oder Musik enthalten und über eine mit dem Internet verbundene Hörbox abgespielt werden können. Tonies sind äußerst beliebt und werden häufig ausgeliehen. Es ist natürlich offensichtlich, dass sich Tonies in ihren Eigenschaften von traditionelleren Medien wie Büchern teils stark unterscheiden, aber auch sie müssen analog zu anderen Medienarten einheitlich katalogisiert werden. Dies zu sehen, war sehr spannend für mich. Nächste Woche werde ich noch einmal einen Tag in der Katalogisierung verbringen und dort auch die Erschließung von anderen Medien kennenlernen.

Donnerstagabend fand dann im Zanklhof das Bib-Quiz zum Thema 1980er-Jahre statt. Es hatten sich etwas weniger als dreißig Leute angemeldet, die den für das Quiz vorgesehenen Raum aber voll auslasteten. Vom Konzept her war das Bib-Quiz an ein Pub Quiz angelehnt, mit einem Quizmaster (in unserem Fall gab es zwei) und mehreren Tischen (alle mit Zetteln und Stiften ausgestattet), an denen sich die Teilnehmer platzieren und in Teams oder allein um die Wette rätseln konnten. Außerdem hatten wir ein kleines Buffet mit Getränken und Snacks aufgebaut, an dem sich jeder bedienen konnte. Untermalt wurde dann das ganze mit Sounds aus den 80ern, original von Schallplatte! Das konstante Wechseln der Platten mag zwar ein wenig archaisch in Zeiten von Spotify und co. gewirkt haben, gefiel aber allen gut und gab dem ganzen den richtigen Flair. Das Quiz war ein voller Erfolg, obwohl die Fragen teilweise sehr knifflig waren. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen, obwohl ich die meisten Fragen nicht beantworten konnte.

Am Freitag konnte ich zum Abschluss der Woche einen ganzen Tag in der Zweigstelle in Andritz verbringen. Diese Zweigstelle ist zwar eine der kleinsten in Graz, aber meiner Meinung nach auch eine der schönsten. In den Zweigstellen der Stadtbibliothek werden Medien noch hauptsächlich am Schalter ausgeliehen, einen Selbstverbucher-Automaten wie im Zanklhof gibt es in Andritz nicht. Ich half also einer Kollegin bei der Ausleihe und Rückgabe von Medien und konnte so meine Bibliotheca-"Fähigkeiten" vertiefen und festigen. Der Tag gefiel mir wirklich gut und vielleicht werde ich ja in den nächsten Wochen noch einmal die Möglichkeit bekommen, in Andritz vorbeizuschauen. An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal ganz herzlich bei den Kolleginnen bedanken, die mich sehr freundlich empfangen und mir alles gezeigt haben! Vielen Dank! Und weil es so schön war, gibt es hier noch ein paar fotografische Eindrücke von Andritz: 





Sonntag, 1. Oktober 2023

Die zweite Woche im Zanklhof

Auch die zweite Woche meines Praktikums verbrachte ich größtenteils im Zanklhof. Wie schon in der ersten Woche konnte ich wieder eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen: ich räumte von den Nutzern zurückgegebene Medien in die Regale zurück, ich half bei der Bedienung des Selbst-Verbuchers sowie bastelte neue Schilder für besonders wichtige und beliebte Autoren, da die alten teilweise schon sehr abgenutzt waren. Die Schilder stehen in herausragender Position in den Bücherregalen und markieren zumeist den Beginn einer neuen Sektion, also entweder eines Autors oder eines Buchstabens. Sie bestehen aus einer vorgefertigten Plastikform, die beidseitig mit einem Stück Papier, auf dem der Name des Autors steht, beklebt wird. Dazu wird eine speziell für Bibliotheken entwickelte Folie genutzt (die auch in der Buchbinderei eingesetzt wird), die für die Anwendung zurechtgeschnitten werden muss.

Am Dienstag bekam ich dann die Möglichkeit, dem Fahrer der Stadtbibliothek Graz beim Transport von Medien zwischen den einzelnen Zweigstellen zu helfen. Bei den zu transportierenden Medien handelt es sich hauptsächlich um solche, die in einer anderen Zweigstelle abgegeben werden, als der, wo sie ausgeliehen wurden. Die Freiheit, sämtliche Medien in sämtlichen Zweigstellen abzugeben, egal, wo man sie ursprünglich ausgeliehen hat, ist ein kostenloser Service der Stadtbibliothek, der gerne genutzt wird. Zusätzlich werden in den verschiedenen Zweigstellen auch die Postlisten-Bestellungen eingesammelt und zum Postservice der Stadtbibliothek Graz gebracht, von wo aus sie dann an die gewünschte Postfiliale geliefert werden (das Angebot hatte ich ja schon im letzten Blogeintrag kurz erwähnt). Für mich war dies ein besonders schöner und interessanter Tag, da ich nun auch alle restlichen Zweigstellen sowie die Kollegen dort endlich einmal kennenlernen durfte. Bis zu diesem Tag war mir noch nicht bewusst gewesen, wie vielfältig und unterschiedlich eigentlich die Zweigstellen der Stadtbibliothek und die Stadt an sich sind. Die Zweigstellen unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Größe, Themenschwerpunkte und Medienangebote. In den nächsten Wochen werde ich bestimmt noch einige der Standorte kennenlernen und dann hier im Blog davon berichten. Ab jetzt werde ich auch jeden Montag (aufgrund des Wochenendes ist an Montagen immer besonders viel zu transportieren) beim Medientransport dabei sein, worauf ich mich schon freue.

Diese Woche konnte ich auch wieder an einer der vielen Veranstaltungen der Stadtbibliothek teilnehmen: dem Stammtisch der Bücherboten. Die Bücherboten sind Ehrenamtliche, die mit Unterstützung der Stadtbibliothek Graz ältere Menschen, die nicht mehr mobil sind, mit Büchern versorgen und diesen unter Umständen auch vorlesen. Ich fand es faszinierend, von den Erfahrungen der Bücherboten, aber auch von den Hindernissen, auf die das Projekt zum Teil stößt, zu hören. Dass solche Angebote gemacht werden, finde ich wichtig und auch notwendig, um dem Auftrag einer öffentlichen Einrichtung wie der Stadtbibliothek gerecht zu werden. Ich hoffe, dass sich das Projekt in Zukunft noch vergrößern und mehr Menschen begeistern kann.

Mit Vorfreude schaue ich auch schon auf nächste Woche, in der ich wieder beim Büchertransport dabei sein werde und das Labuka-Büro, welches sich mit der Planung von Kinderveranstaltungen beschäftigt, unterstützen werde. Ganz besonders freue ich mich aber auf nächsten Donnerstag, an dem das Bib-Quiz mit dem Themenschwerpunkt 80er-Jahre im Zanklhof stattfinden wird. Das Konzept des Pub-Quiz' wird hier auf die Bibliothek übertragen, es gibt Fragen zu verschiedenen Themengebieten und natürlich Getränke und Snacks. Davon werde ich dann aber erst nächste Woche im Blog berichten!

Die letzte Woche und Abschied

Irgendwie fühlte sich die letzte Woche meines Aufenthalts in Graz komisch an, denn ich wusste, dass ich alles, was ich machte, zum letzten M...